- 04. November 2013
SonderAMK: CDU und SPD schmieden unheilige Allianz gegen ländliche Räume!
Brüssel - Zur Umsetzung der Agrarreform in Deutschland, die heute auf der Sonderkonferenz der Agrarminister in München verhandelt wird, erklärt der Europaabgeordnete und Agrarpolitische Sprecher der Grünen/EFA Martin Häusling:
„Nachdem Deutschland mit besonderer Unterstützung der rot- bzw. rot-schwarzen Bundesländer schon in Brüssel eine gerechtere Verteilung der Agrargelder zwischen den Betrieben blockiert hat, verweigern die ostdeutschen Minister sich nun einer gerechteren Verteilung zwischen den Bundesländern in Deutschland. Dabei profitieren die ostdeutschen Länder von den 400 Millionen Wirtschaftsförderung, die Merkel bei den europäischen Finanzverhandlungen gegen Gelder aller Bundesländer für den ländlichen Raum eingetauscht hat.
- 10. Oktober 2013
GAP Reform: Agrarrat bremst EU-Parlamentsbeteiligung und Reformansätze aus
Wir Grüne in Europa begrüßen den Paradigmenwechsel, den das Prinzip des Greenings eingeleitet hat grundsätzlich. Wir lehnen jedoch 3 der 4 GAP-Berichte ab, da die Abschlussverhandlungen Ergebnisse hervorgebracht haben, die für uns nicht mittragbar sind.
Dies ist auch ganz wesentlich der Art und Weise geschuldet, wie die Abschlussverhandlungen geführt wurden. Ein verhandlungsunwilliger Rat hat in Nichtachtung des Vertrages von Lissabon, der dem Parlament einen absolut gleichberechtigten Verhandlungsstatus zugesteht, den schwachen Verhandlungsführer der Sozialisten über den Tisch gezogen.
- 02. Oktober 2013
GAP: Keine Pestizide in Öko-Vorrangflächen!
Brüssel - Zur EU- Agrarreform
In einem Brief an EU-Agrarkommissar Dacian Ciolos fordert der Europaabgeordnete und agrarpolitische Sprecher der Grünen/EFA, Martin Häusling, ein Pestizidverbot auf den ökologischen Vorrangflächen:
„Die letzten Verhandlungen zur Agrarreform haben leider keine abschließende Klarheit zur Frage eines Pestizidverbots in den ökologischen Vorrangflächen gebracht. Diese Flächen sind Kernstück der Reform, ohne sie kann von einem Paradigmenwechsel in der europäischen Landwirtschaftspolitik, wie wir Grüne ihn uns vorstellen, keine Rede sein.
Das Pestizidverbot, aber auch das Verbot der Mineraldüngerverwendung sowie der Aussaat von gentechnisch veränderten Pflanzen auf den ökologischen Vorrangflächen ist eine der wichtigsten Voraussetzungen für das von Kommissar Ciolos vertretene Greening.
- 24. Juni 2013
Masse statt Klasse - Eine Haltung, die krank macht
Über den Antibiotikaeinsatz in der Tierhaltung und die Zunahme von resistenten Bakterien
Juni 2013 - Eine Studie im Auftrag von Martin Häusling, MEP
Autor: Kathrin Birkel
„In den letzten Jahren ist es in Europa zu einem explosionsartigen Anstieg resistenter Mikroorganismen gekommen, die in der Humanmedizin nicht mehr durch eine Antibiotika-Therapie behandelbar sind. Eine der Hauptursachen ist der massenhafte Einsatz von Antibiotika in der Tiermast. Dieser Entwicklung muss dringend und konsequent etwas entgegengesetzt werden. In der Tierhaltung werden in Deutschland mehr als doppelt so viel Antibiotika eingesetzt – nämlich über 1700 Tonnen, wie im gesamten Humanbereich (hier sind es 800 Tonnen). Das fördert massiv die Entwicklung von Resistenzen. Wer sich nicht für einen deutlich stärkeren Rückgang des Antibiotika-Einsatzes in der Tierhaltung einsetzt, nimmt fahrlässig eine Gefährdung der Gesundheit der Bevölkerung in Kauf.
Unabhängig von der Ausgestaltung der Antibiotika-Politik in den einzelnen Mitgliedstaaten brauchen wir hier ein gesamteuropäisches Vorgehen. Die von mir in Auftrag gegebene Studie zeigt: Wenn eine Mehrzahl der Mitgliedstaaten das Antibiotika-Problem weiterhin negiert, gelangen durch den ausgeprägten europaweiten Nutztierhandel multiresistente Keime auch in Länder, die den Antibiotikaeinsatz in der Tierhaltung restriktiv handhaben. Ein koordiniertes Vorgehen ist also nötig, um eine Aussicht darauf zu haben, den Kampf gegen resistente Bakterien gewinnen zu können."
- 13. Juni 2013
Allround-Killer Glyphosat - Totspritzen von Getreide sofort untersagen
Straßburg - Zu der vom BUND vorgelegten Studie über Glyphosat im Körper von Stadtbewohnern, erklärt der Europaabgeordnete und agrarpolitische Sprecher der Grünen/EFA, Martin Häusling:
„Die Studie des Bund für Umwelt und Naturschutz BUND und der Dachorganisation Friends of the Earth über Glyphosat im Urin von Stadtbewohnern reiht sich ein in eine immer länger werdende Kette von ernstzunehmenden Untersuchungen, die klar zeigen, dass der Umgang mit dem Totalherbizid alles andere als unproblematisch ist. Es liegt auf der Hand, dass vor allem die fahrlässige Praxis des Totspritzens von Getreide kurz vor der Ernte eine der wesentlichen Quellen darstellt.
Diese Methode, die man fachlich Sikkation nennt, gehört aus meiner Sicht sofort europaweit untersagt.
- 29. April 2013
Bienensterben und Neonikotinoide: Die Vernunft hat gesiegt
Zum vorläufigen Teilverbot von drei umstrittenen Pestiziden durch die EU-Mitgliedstaaten erklärt der Europaabgeordnete und agrarpolitische Sprecher der Grünen, Martin Häusling:
„Die Entscheidung der Mehrheit der EU-Mitgliedstaaten für das Verbot der drei Pflanzenschutzmittel aus der Stoffgruppe der Neonikotinoide bei der Saatgutbehandlung von Mais, Raps und Sonnenblumen war überfällig. Sie ist vernünftig und folgerichtig, da diese Gifte am weltweit beobachteten Bienensterben zweifelsfrei beteiligt sind.
Ich sehe in dem Votum einen großen Erfolg für die zahlreichen Umwelt- und Verbraucherorganisationen sowie die 90 Abgeordneten des Europaparlaments (mehrheitlich Grüne), die sich gegen die Verwendung der umstrittenen Gifte in der Landwirtschaft gewehrt haben.
- 25. November 2012
Erhöhter Einsatz von Round-Up - mit Agrarumweltgeldern gefördert?
Eckpunktepapier zur pfluglosen Bodenbearbeitung
2012 hat der Europäische Rechnungshof kritisiert, dass viele mit Mitteln der zweiten Säule geförderte Umweltmaßnahmen in Europa nicht ausreichend zielgerichtet seien. Eine Überprüfung der europäischen Agrarumweltprogramme hinsichtlich ihrer positiven Umweltwirkungen ist angedacht. Viele Bundesländer in Deutschland, aber auch einige europäische Länder wie Frankreich und Spanien fördern die pfluglose Bodenbearbeitung in ihren Agrarumweltprogrammen. Diese steht wiederholt in der Kritik. Unstrittig ist, dass der Verzicht auf Bodenbearbeitung häufig eine erosionsmindernde Wirkung hat. Allerdings wird diese in der Praxis mit einem erhöhten Einsatz an Pflanzenschutzmitteln erkauft. Und auch andere Aussagen zur Umweltwirkung, zur bodenschonenden Wirkung sowie zum betriebswirtschaftlichen Nutzen sind durchaus umstritten: