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Welthandel und Welternährung

Beitrag im Kritischen Agrarbericht 2023: "Gefährliches Spiel mit Nahrungsmitteln"

Gefährliches Spiel mit NahrungsmittelnTitel Beitrag in KAB 2023

Wie Rohstoff - und Finanzspekulationen den Hunger auf der Welt verstärken

von Martin Häusling

Der Krieg in der Ukraine hat die globale Verteilung von Getreide und Ölsaaten auf dem Weltmarkt sowie die Handelswege von Lebens- und Düngemitteln sichtbar werden lassen und an vielen und zentralen Stellen unterbrochen. Ausbleibende Getreidelieferungen haben in zahlreichen Ländern, insbesondere in Nordafrika und dem Nahen Osten, zu Versorgungsengpässen bis hin zu Hungersnöten geführt. Auf den Agrarmärkten sind die Preise für Getreide massiv gestiegen. Neben Faktoren wie dem Vorhandensein von Lagerbeständen und auftretenden Dürren bildet auch die Spekulation mit Nahrungsmitteln eine Ursache für steigende Preise. Der folgende Beitrag beleuchtet die Rolle der Spekulation mit Agrarrohstoff en und benennt die Gewinner und Verlierer dieser Art der Einfl ussnahme auf die Märkte. Den Spekulanten allein die Schuld an einer möglichen Hungerkatastrophe in die Schuhe schieben will der Autor jedoch nicht. Neben einer besseren Regulierung der Finanzmärkte, die die Spekulation mit Nahrungsmitteln unterbindet, plädiert er für weniger Produktion für Trog und Tank und eine bessere Anpassung unserer Agrarsysteme an Klimaextreme durch den Ausbau von Agrarökologie und Ökolandbau.

Thesenpapier: Wieviel trägt Europa zur Welternährung bei?

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Nach der coronabedingten Absage im vergangenen Jahr und dem Versuch einer digitalen Messe im Jahr zuvor findet die Internationale Grüne Woche in diesem Jahr wieder statt.

Das GFFA (Global Forum for Food and Agriculture ) steht in diesem Jahr unter dem Oberthema „Ernährungssysteme transformieren: Eine weltweite Antwort auf multiple Krisen“. Im Mittelpunkt stehen vier zentrale Fragen. Vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie und aktuell den Folgen das russischen Krieges gegen die Ukraine sowie den wachsenden Bedrohung der globalen Ernährungssicherheit soll darüber diskutiert werden, wie krisenfeste klimafreundliche Ernährungssysteme geschaffen werden können.

Zusammen mit der Heinrich Böll Stiftung hatte ich am 20.01.23 zu einer Tagung zu diesem Thema ein: „Wie viel trägt Europa zur Welternährung bei?“ eingeladen.

Die Aufzeichnung des Livestream findet sich auf YouTube im HBS-Kanal unter https://www.youtube.com/watch?v=tAEyUswOPdA

Lesen Sie dazu auch mein Thesenpapier.

Brasilien vor der Wahl - Hintergrundinformationen zu einigen der demokratischen und ökologischen Herausforderungen

Logo kleinAm 2. Oktober 2022 fand in Brasilien die erste Runde der Präsidentschaftswahl statt. Die Wahl läuft im Wesentlichen auf eine Entscheidung zwischen dem Rechten Jair Bolsonaro und dem Linken Lula da Silva hinaus.

Es ist zu befürchten, dass der rechte Jair Bolsonaro, käme es zu einer Wiederwahl, die Demokratie endgültig aushebeln könnte. In den letzten Jahren hat er sich immer öfter verächtlich zur Demokratie, außerdem rassistisch und homophob geäußert. Auch die Abholzung im Amazonasgebiet, der „Lunge” der Welt, erreichte in den letzten Jahren unter Bolsonaro Rekordwerte. Bolsonaro will gemeinsam mit Agrar- und Rohstoffindustrie das Gebiet nutzbar machen. Unterstützung erhält er von evangelikalen Konservativen. Die Leidtragenden sind die Natur und die indigene Bevölkerung, die diskriminiert wird und ihren gesetzlich zugesicherten Lebensraum verliert. Bolsonaro hat, wie sein Vorbild Trump in den USA 2020, verkündet, das Wahlergebnis nicht anzuerkennen, sollte es zu einem Sieg Lulas kommen.
Bolsonars Kontrahent, der Linke Lula da Silva, setzte sich während seines Wahlkampfes vor allem gegen Erwerbslosigkeit, Armut und soziale Ungerechtigkeit ein. Außerdem sprach er sich gegen die Abholzung des Regenwaldes aus und erarbeitete einen 26-Punkte-Plan zur Reduzierung von Treibhausgasen und der erneuten Einrichtung von Indigenen- und Naturschutzzonen.

Was in Brasilien passiert, betrifft auch uns. Um die Wahlen in Brasilien ins öffentliche Bewusstsein zu holen, hat Martin Häusling auf seinen Social-Media-Kanälen einen Countdown zur Wahl veröffentlicht: Unter dem Titel „Natur und Demokratie schützen“ hat er jeden Tag ein Thema in den Fokus genommen, an dem deutlich wird, vor welchen ökologischen und sozialen Herausforderungen Brasilien steht und warum ein Kurswechsel überlebenswichtig ist.

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Factsheet zum Thema Krieg in der Ukraine & Spekulation auf den Agrarmärkten (2)

Download des Factsheet

220518 screenshot fact sheet2Mit dem Ukraine-Krieg und einer drohenden Knappheit sind die Preise für Getreide, aber auch für Düngemittel in schwindelerregende Höhen gestiegen.
Agrarmärkte sind von jeher Preisschwankungen unterworfen. Deren Auswirkungen sind jedoch weltweit deutlicher denn je zu spüren, seitdem die Agrarliberalisierung multilateral vorangetrieben wird und Lagerbestände abgebaut werden. Die Weltagrarmärkte sind seitdem finanzialisiert“, das heißt: Die Gesetzmäßigkeiten der Finanzmärkte und die Motive der Finanzakteure bestimmen und treiben – gerade auch jetzt - immer mehr die Preise von Nahrungsmitteln wie Weizen, Mais und Soja. Auch die Spekulation mit Erdöl und Düngemitteln treibt die Nahrungsmittelpreise in die Höhe, da die industrielle Landwirtschaft sehr stark von mit fossiler Energie erzeugten Düngemitteln abhängt.

Hier zum Factsheet Nr. 1 zum Thema "Krieg in der Ukraine und den Agrarmärkten"

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Factsheet zum Thema Krieg in der Ukraine und den Agrarmärkten

Hier finden Sie ein Factsheet von Renate Künast und mir zum Thema Krieg in der Ukraine, der Versorgungssituation auf den Agrarmärkten und der Diskussion darum, was nun zu tun ist.

Factsheet Nr. 2 zum Thema "Krieg in der Ukraine & Spekulation auf den Agrarmärkten"

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English version of factsheet

Der Krieg den Putin gegen die Ukraine betreibt, ist eine humanitäre und völkerrechtliche Katastrophe. Es ist existentiell, dass und wie die Europäische Union hier gemeinsam mit den Verbündeten agiert. Die Kriegshandlungen kosten immer mehr Menschenleben und zwingen Frauen und Kinder in die Flucht. Hinzu kommen schwerwiegende Folgen für den Agrarsektor.

Wir nehmen hiermit Stellung zur aktuellen Diskussion über ein angeblich notwendiges Rollback hin zu einer weiteren Intensivierung der Landwirtschaft. Wir halten das für einen schwerwiegenden Fehler, denn das hieße ja, die Klima- und Artenkrise noch zu befeuern. Schon jetzt führt die Übernutzung bzw. Verschmutzung unserer natürlichen Ressourcen Luft, Wasser, Boden sowie der Verlust an Biologischer Vielfalt direkt und indirekt zu Ertragsausfällen und –einbußen, mit allen bekannten Folgen.

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Vorstellung: Wissenschaftsinput zum Mercosur-EU-Abkommen

Mercosur TitelbildDas Inputpapier „Das Mercosur-EU-Abkommen: Freihandel zu Lasten von Umwelt, Klima und Bauern“ wurde von Forschern der Universität Kassel unter Leitung von Prof. Christoph Scherrer erstellt. Es untersucht aus handelspolitischer Sicht die agrarspezifischen Elemente des Abkommens sowie den Einfluss auf Umwelt, Verbraucherstandards und landwirtschaftliche Erzeuger.

Link zum Wissenschaftsinput [pdf, 2 MB]

Die Vorstellung des Expertenpapiers erfolgt in der Heinrich-Böll-Stiftung in Berlin am 17. Januar 2020 – zum Auftakt der Internationalen Grünen Woche.

Zum LIVESTREAM der Böll-Stiftung (via Twitter)

Zur Präsentation sind dabei

     Silvia Bender – Staatssekretärin im Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft und Klimaschutz des Landes Brandenburg

     Dr. Felix zu Löwenstein – Vorsitzender des Bundes ökologischer Landwirtschaft (BÖLW)

     Barbara Unmüßig – Vorstandmitglied der Heinrich-Böll-Stiftung

Publikation

Gefährliches Spiel mit NahrungsmittelnTitel Beitrag in KAB 2023

Wie Rohstoff - und Finanzspekulationen den Hunger auf der Welt verstärken

von Martin Häusling

Der Krieg in der Ukraine hat die globale Verteilung von Getreide und Ölsaaten auf dem Weltmarkt sowie die Handelswege von Lebens- und Düngemitteln sichtbar werden lassen und an vielen und zentralen Stellen unterbrochen. Ausbleibende Getreidelieferungen haben in zahlreichen Ländern, insbesondere in Nordafrika und dem Nahen Osten, zu Versorgungsengpässen bis hin zu Hungersnöten geführt. Auf den Agrarmärkten sind die Preise für Getreide massiv gestiegen. Neben Faktoren wie dem Vorhandensein von Lagerbeständen und auftretenden Dürren bildet auch die Spekulation mit Nahrungsmitteln eine Ursache für steigende Preise. Der folgende Beitrag beleuchtet die Rolle der Spekulation mit Agrarrohstoff en und benennt die Gewinner und Verlierer dieser Art der Einfl ussnahme auf die Märkte. Den Spekulanten allein die Schuld an einer möglichen Hungerkatastrophe in die Schuhe schieben will der Autor jedoch nicht. Neben einer besseren Regulierung der Finanzmärkte, die die Spekulation mit Nahrungsmitteln unterbindet, plädiert er für weniger Produktion für Trog und Tank und eine bessere Anpassung unserer Agrarsysteme an Klimaextreme durch den Ausbau von Agrarökologie und Ökolandbau.

Im Schwerpunktthema: Ressourcen: Boden, Wasser, Luft ab S. 25 in AKP 6/20 erschienen.

Europäische Agrarpolitik und Ernährungssicherheit - Mehr als eine Frage des Ertrags
Zahlreiche Gutachten verschiedener wissenschaftlicher Beiräte in Deutschland sowie der Europäische Rechnungshof
machen seit Jahren klar: Wenn wir nicht umsteuern, gefährden wir die Ernährungssicherheit. Was lernt Europa und was
lernen wir daraus?

Kompletten Artikel hier lesen

2019 10 22 ila EU Mercosur FreihandelDr. Andrea Beste und Martin Häusling (2019),

Wenn Ideologie die Frage nach dem Sinn verstellt

 

in: ila - Das Lateinamerika Magazin, Ausgabe 429 (Okt 2019), Seite 21ff.
- Hrsg. Informationsstelle Lateinamerikavom, Bonn.

 

"Dinge um die Welt zu schippern – oder gar zu fliegen –, die auch am Zielort produziert werden können, widerspricht sämtlichen Erkenntnissen von Effizienz, Kreislaufdenken und Nachhaltigkeit."

hamburg-212405 640Seit Wochen steht das TTIP im Brennpunkt der öffentlichen Diskussion. Auch die Zeitschrift Politische Ökonomie sowie das Slowfood Magazin haben in ihren jüngsten Ausgaben das geplante Abkommen zum Debattenthema gemacht und haben Beiträge von mir veröffentlicht.

Slowfood Magazin 2/14 Freihandel - der große Ausverkauf

Politische Ökologie Band 136 (3/14), S.128ff - Chlorhühnchen und die Demokratie_Transatlantisches Freihandelsabkommen

140123 Titel Cyberkrieg GVOKritische Bestandsaufnahme einer neuen Dimension der Gentechnik.

Eine Studie im Auftrag von Martin Häusling, MdEP

Autor: Christoph Then

Eine neue Generation von Gentec-Pflanzen steckt in der Pipeline. Viele davon sind in den USA schon im Einsatz. Nach wie vor sind die Eigenschaften Herbizidresistenz und Insektengiftproduktion vorherrschend, aber inzwischen auf einem ganz anderen Niveau: Diese gentechnisch eingebauten Eigenschaften werden zunehmend in sogenannten Stacked Events gekreuzt. Spitzenreiter unter diesen Kreuzungen sind Pflanzen, die gegen vier Unkrautvernichtungsmittel gleichzeitig resistent sind und ein halbes Dutzend Insektengifte auf dem Acker produzieren – 24 Stunden lang, jeden Tag.

140113 Titelbild TTIPKein transatlantisches Freihandelsabkommen auf Kosten europäischer Verbraucher!
Eine kritsche Analyse zum Freihandelsabkommen EU-USA

13.01.14 Eine Studie im Auftrag von Martin Häusling, MdEP
Autoren: Reinhild Benning, Stephan Börnecke, Pia Eberhardt, Karen Hansen-Kuhn, Hannes Lorenzen, Arnd Spahn

Seit Juni 2013 verhandeln Europa und die USA über die bisher größte Freihandelszone der Welt – das transatlantische Freihandelsabkommen (TTIP). Mit Nachdruck werden dies- und jenseits des Atlantiks die vermeintlich positiven Effekte für ein dringend benötigtes Wirtschaftswachstum in Zeiten der Krise gepriesen. Doch die so einmütig beschworene „Win-Win-Situation“ klammert aus, welch tiefgreifende Interessenskonflikte im Agrar-, Umwelt- und Verbraucherschutzrecht hinter den Verhandlungen stecken.

Positionspapier

Video - Welthandel und Welternährung

221015 BDK Rede

Rede zur Antrageinbringung am 15.10.2022.

Mein Antrag wurde ohne Gegenstimme angenommen.

 

201111 swr saatgutsorten mh

Wachsende Konzentration auf dem Lebensmittelmarkt
Marktcheck deckt auf: Das Geschäft hinter unseren Lebensmitteln

Der Saatgutmarkt wird von wenigen Chemie-Riesen wie BayerMonsanto, BASF usw. mit einem Marktanteil von fast 70% bestimmt. SWR-Marktcheck zeigt in dem guten Beitrag die wachsende Konzentration auf dem Saatgutmarkt und den Verlust alter Sorten.

https://www.swrfernsehen.de/marktcheck/marktcheck-deckt-auf-das-geschaeft-hinter-unseren-lebensmitteln-100.html

180504 wasserhahnDeutschlandfunkkultur in der Sendung Wortwechsel vom 4.5.18: Lebensmittel Nummer eins - Wem gehört das Wasser?