- 25. April 2018
Bericht vom 19.04.18: Die deutsche Fleischindustrie vernichtet die Wälder Südamerikas: Wo bleibt die Verantwortung der Supermarktketten und Händler?
„Wäre „Entwaldung“ ein Land, wäre es der drittgrößte Emittent – gleich nach den USA und China“ – wie die deutsche Fleischindustrie die Wälder Südamerikas vernichtet und was dagegen getan werden muss
Am 19. April 2018 diskutierten Vertreter*innen der Industrie, Wissenschaft, Politik und NGO’s in Berlin wie die Abholzung von nativen Wäldern in Lateinamerika durch den Soja-Anbau gestoppt werden kann und muss.
- 14. März 2018
Slowfood-Interview zu den Mercosur-Verhandlungen
Slow Food DeutschlandSlow Food Deutschland Freihandelsabkommen: Vier Fragen an Martin Häusling (MEP) zu den Mercosur-Verhandlungen
14.3.2018 – Martin Häusling, agrarpolitischer Sprecher der Fraktion Die Grünen/EFA im Europaparlament, kritisiert die nach Art von Geheimverhandlungen zwischen den südamerikanischen Merscosur-Staaten und der EU geführten Gespräche über ein Freihandelsabkommen als "skandalöses Mysterium". Der paraguayanische Außenminister spreche öffentlich von einem baldigen Abschluss der Verhandlungen, die europäische Öffentlichkeit wisse von nichts. Slow Food Deutschland hat ihn zu dem neuen Abkommen befragt.
Slow Food Deutschland: Um welche Art des Freihandelsabkommens handelt es sich bei Mercosur? Ist es in Hinsicht auf Fragen des Verbraucherschutzes und dem Lebensmittelbereich mit Abkommen wie TTIP und CETA vergleichbar?
Martin Häusling: EU-Mercosur wäre der größte Deal, den die EU je abgeschlossen hat. Die Mercosur-Länder exportieren 6 mal so viel wie Kanada. Insofern hat das MercosurAbkommen einen viel größeren Umfang als zum Beispiel Ceta. Hinsichtlich des Verbraucherschutzes sind – genau wie bei Ceta – die sogenannten nichttarifären Handelshemmnisse der Knackpunkt. Dazu gehören Normen und Standards im Bereich Gesundheits-, Verbraucher- und Umweltschutz, beispielsweise ein Importverbot von hormonbelastetem Fleisch oder die Kennzeichnung von gentechnisch veränderten Lebensmitteln. Genau diese nichttarifären Handelshemmnisse haben die WTO-Verhandlungen immer wieder scheitern lassen.
- 27. Oktober 2017
Brasilienreise: Soja und Eukalyptus statt Artenvielfalt - Brasilien opfert seine Savannen der Agrarindustrie
Vom 26.Oktober bis 4. November 2017 war ich im Nord- und Südosten Brasiliens unterwegs, um mir einen eigenen Eindruck über die Folgen eines massiv auf Export setzendes Agrarmodell für Menschen und Umwelt bedeuten. Die Folgen sind katastrophal: Für Soja-, Mais- sowie Eukalyptus- und Zuckerrohrplantagen wird der Cerrado, eine einmalige und artenreiche Savanne gerodet, um Tierfutter für Europas Mastschweine oder Sprit und Heizpellets für Europas Hunger nach sogenannter „nachwachsender Energie“ zu befriedigen.
Mit Unterstützung der Heinrich-Böll-Stiftung Brasilien habe ich aber auch agrarökologische Projekte besucht, die dieser agrarindustriellen Zerstörung die Stirn bieten. Für die laufenden Mercosur-Verhandlungen muss klar sein: Eine solche rücksichtlose Politik darf Europa weder dulden noch unterstützen!
mehr Informationen: Interview zur und Programm der Reise, Kleine Landeskunde Brasilien
Terminhinweis: 23.11. - Gesprächsabend zur Reise "Nicht die Bohne wert? Brasiliens Sojaboom und seine Folgen", Böll-Stiftung Berlin
Weiteres Interview zur Reise von Christoph Burgmer
- 12. Oktober 2017
Diskussion: "Wie Ungleichheit Hunger schafft"
Am 12. Oktober 2017 luden Welthungerhilfe und die KfW gemeinsam zur Vorstellung des Welthunger-Index 2017 zu einer Abendveranstaltung in die Berliner Kalkscheune ein. Ein international besetztes Panel mit TeilnehmerInnen aus der Politik, Zivilgesellschaft und Wissenschaft diskutierte über den Zusammenhang zwischen sozialer Ungleichheit und der Verbreitung des Hungers. Im Vordergrund standen dabei insbesondere greifende Lösungsstrategien und wirkungsvolle Ansätze, um in der Hungerbekämpfung niemanden zurückzulassen.
- 10. Juli 2017
Update Kurzbriefing zu den geplanten Freihandelsabkommen der EU
Hier finden sie Kurzbriefings zu den verschiedenen geplanten Freihandelsabkommen der EU wie TTIP, CETA, JEFTA, Mersosur sowie zur Europäische Bürgerinitiative (EBI) „STOP TTIP und CETA“
- 04. April 2017
Avocado oder Wasser: Boomfrucht zerstört in Chile ganze Regionen
Avocado ist Gesundheit pur, heißt es. Doch der Anbau der in Europa immer beliebteren Trendfrucht hat ganz erhebliche Nebenwirkungen für die Bauern und Bevölkerung vor Ort. Im November 2016 bin ich nach Chile gereist, um mir selbst ein Bild zu machen und Betroffene wie Akteure zu treffen.
Fazit: Wer bewusst konsumiert, sollte dabei nicht nur die eigene Gesundheit im Blick haben und Avocados aus Chile boykottieren. Denn solange der Absatz boomt, wird es bei den desaströsen Folgen für Menschen und Umwelt in Chile bleiben.
Ich unterstütze das Anliegen der Aktivisten von Modatima, denn zur Bewässerung der Monokulturen wird ihnen buchstäblich das Wasser abgegraben.
- 16. März 2017
NAHRUNGSMITTEL-SPEKULATIONEN: Das Geschäft mit dem Hunger geht weiter
Parlamentsmehrheit verhindert harte Regeln gegen Lebensmittel-Spekulanten
Am 15. Februar 2017 hat das Europäische Parlament über strengere Regeln gegen Nahrungsmittelspekulationen abgestimmt. Hätte die absolute Mehrheit des Europaparlaments die Resolutionen der Fraktionen S&D, GUE/NGL und Greens/EFA angenommen, wäre die EU-Kommission gezwungen gewesen, die Regeln zur Eindämmung der Nahrungsmittelspekulation zu überarbeiten, bevor sie im Januar 2018 in Kraft treten. Diese Chance zur Eindämmung eines Geschäftsmodells, dass in den letzten Jahren durch starke Preissprünge Hunger und globale Nahrungsmittelkrisen verursacht hat, wurde durch das Stimmverhalten von Konservativen und Liberalen vertan (Foto: Bundeszentrale für politische Bildung).
Nahrungsmittel gehören per se nicht in die Hände von Börsenspekulanten. Trotz zahlreicher Resolutionen und Petitionen kann das Geschäft mit dem Hunger damit weitergehen und verschärft so die Lage der Hungernden, aber auch vieler Kleinbauern weltweit.
mehr Informationen:
• Resolution der Fraktion die Grünen/EFA und Abstimmungsergebnis
• Oxfam zu Mechanismen von Nahrungsmittelspektulationen und ihren Folgen