Grüne Europagruppe Grüne EFA

Quelle: https://www.bauernzeitung.ch/artikel/europaparlament-patenterteilung-auf-natuerlich-gewonnene-pflanzen-und-samen-wird-abgelehnt

Autor: AgE vom 24. Sept 2019 in BauernZeitung

 

Die Abgeordneten des Europäischen Parlaments haben sich gegen die Erteilung von Patenten auf konventionell gewonnene Pflanzen und Samen ausgesprochen.

In einer parteiübergreifenden Resolution forderten die Parlamentarier gestern in Straßburg die EU-Kommission dazu auf, sich für einen offenen Zugang zu Zuchtmaterial einzusetzen. Hintergrund ist eine Entscheidung der Technischen Beschwerdekammer des Europäischen Patentamtes (EPA) vom Dezember 2018. Demnach hat das Europäische Patentübereinkommen Vorrang vor den Durchführungsbestimmungen des EPA, sodass Patente auf Pflanzen erteilt werden können.

Pflanzen aus Kreuzungen und Selektion können nicht patentiert werden

Demgegenüber hatte die Brüsseler Kommission zuletzt im November 2016 in einer Mitteilung noch daraufhin gewiesen, dass arteigene Merkmale, die durch im Wesentlichen biologische Verfahren - etwa Kreuzung und Selektion - in Pflanzen eingeführt würden, nicht patentiert werden dürften. Diese Auslegung wird auch von allen Mitgliedstaaten unterstützt. Schließlich änderte der Verwaltungsrat des EPA seine Politik dahingehend, dass keine Patente für Erzeugnisse erteilt werden sollten, die im Wesentlichen durch biologische Verfahren gewonnen worden seien.

Da die Technische Beschwerdekammer des EPA diese Entscheidung jedoch zurückgewiesen hat, ist es nun an der Großen Beschwerdekammer des Patentamtes mit einer rechtskräftigen Entscheidung die Angelegenheit abzuschließen. Bis zum 1. Oktober 2019 sollen Dritte berechtigt sein, schriftliche Erklärungen zu diesem Thema an die Große Beschwerdekammer zu übermitteln.

Kleine Züchter und Landwirte sollen geschützt werden

Der Agrarsprecher der Europäischen Volkspartei (EVP), Herbert Dorfmann, forderte von der Kommission, dem EPA einen „klaren Riegel“ vorzuschieben. Zum Wohle gerade der kleinen Züchter in der Europäischen Union sowie der Landwirte dürfe es keine Patente auf konventionelles Pflanzenmaterial und Saatgut geben, betonte der Südtiroler in seiner Rede im Parlament. Der Agrarsprecher der Fraktion der Progressiven Allianz der Sozialdemokraten (S&D), Prof. Paolo De Castro, forderte „endlich mehr Rechtssicherheit“ für die Bauern in dieser Angelegenheit. Dies sei man den Landwirten in Europa schuldig.

Ulrike Müller, Agrarsprecherin der liberalen Fraktion „Renew Europe“ (RE), pochte ebenfalls darauf, dass die große Beschwerdekammer der EPA die Entscheidung der Vorinstanz revidiert. Die Bauern und Züchter bräuchten den Zugang zu den genetischen Resourcen. Derweil beklagte der Agrarsprecher der Grünen/EFA, Martin Häusling, ein Demokratiedefizit in dieser Angelegenheit. Bereits 2012 und 2015 habe das Europaparlament entsprechende Entschließungen vorgelegt, die das EPA aber jedes Mal ignoriert habe. 

Video

Screenshot 2025 07 04 112504

„Ein Giftvertrag“ – so nennt Prof. Dr. Antonio Andrioli das Mercosur-Abkommen. Klar ist: Die Folgen betreffen nicht nur Südamerika, sondern auch uns in Europa. In einer Diskussionsrunde mit Prof. Dr. Andrioli und Manuela Ripa MdEP sprechen wir über die dramatischen Auswirkungen auf Klima, Umwelt, Landwirtschaft, Tierschutz und Menschenrechte.

Hier anschauen

Führerschein für Einkaufswagen

Der Podcast zur Buchkomplizen-Kolumne von Florian Schwinn

FFE40 - Zukunft Landwirtschaft in Europa

FFE40 - Zukunft Landwirtschaft in Europa

https://www.podcast.de/episode/677467099/ffe40-zukunft-landwirtschaft-in-europa

Hat die Landwirtschaft eine Zukunft in Europa? Wird sie
eigenständig sein und Ernährungssicherheit liefern - regional und
fair? Eher nicht ...

Video Wald Tagung Die Dokumentation zur 3. Wald-Tagung in Bad Zwesten.

Dem Wald geht es schlecht und schlechter, gut sichtbar auch bei uns in Hessen. Er leidet unter dem Klimawandel, dem Borkenkäfer oder schädlichen Pilzen, wurde nun sogar selbst vom Klimaretter zum Klimaschädling, weil er mehr Kohlendioxid abgibt, als er aufnimmt. So lautet die amtliche Diagnose des aktuellen Waldschadensberichtes, den manche als Konkursbericht des Waldes bezeichnen. Und damit steht mehr auf dem Spiel, als manche wissen. Anlass für den Grünen Europa-Abgeordneten Martin Häusling, erneut zur nunmehr dritten Waldtagung ins Kurhaus nach Bad Zwesten einzuladen und nach Lösungen zu suchen, die den Wald wieder gesund machen und diesem Lebensraum, seinen Tieren und Pflanzen und damit auch uns Menschen nutzen. Fast 200 Wissenschaftler, Praktiker und Waldbesitzer und Gäste aus ganz Deutschland folgten seinem Ruf und diskutierten am Freitag im vollbesetzten Kurhaus, was zur Rettung des Waldes getan werden kann und muss.