Grüne Europagruppe Grüne EFA

Den geleakten Entwurf zur GAP 2020, kommentiert Martin Häusling, Koordinator der Grünen/EFA im Agrarausschuss des Europäischen Parlaments und Mitglied im Umweltausschuss:

„Die Absicht der Kommission, bei 60.000 Euro pro Betrieb pro Jahr eine Kappung vorzunehmen, wäre ja zu begrüßen, wenn denn das Geld in vernünftige Bahnen gelenkt würde. Allein davon ist im heute geleakten Entwurf nicht viel zu sehen.
Ziele wie Klimaschutz, Ressourcenschutz, Schutz der Biodiversität oder Verbesserung des Tierwohls werden wir kaum erreichen können, wenn sogar Mindestanforderungen wie Cross Compliance für die gute fachliche Praxis abgeschafft werden sollen. Besonders irritiert mich, dass Umweltmaßnahmen den Mitgliedstaaten überlassen werden und auf rein freiwilliger Basis stattfinden sollen.
Denn auch die vom Prinzip her zu begrüßende Umschichtung auf die ersten Hektar wäre nur dann langfristig nachhaltig, wenn sie an eine definierte nachhaltige Produktion gebunden wird.
Von den ganzen Maßnahmen der zweiten Säule zur ländlichen Entwicklung lässt der Entwurf nicht mal einen Torso übrig. Zahlungen zum Risikomanagement sollen nicht nachhaltige und daher klimaanfällige Systeme gegen Witterungsereignisse und Marktschwankungen abfedern, statt mit zielorientierten Agrarumweltmaßnahmen, Betriebe widerstandsfähig für den Klimawandel zu machen und eine vorausschauende Mengenpolitik zu betreiben.
So wird Steuergeld in erster Linie Versicherern hinterher geworfen. Ein System, das schon in den USA nicht funktioniert hat.
Die etwas erweiterten angebotenen gekoppelten Zahlungen für ökonomisch benachteiligte oder ökologisch besonders wertvolle Produktionsformen reichen bei weitem nicht aus, zur Entwicklung des ländlichen Raums. Das muss noch besser werden, Herr Hogan!“

Weitere Infos: Standpunkt Martin Häusling zur GAP 2020

 

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