- 26. September 2018
Handelsabkommen auf der Zielgeraden - Ohne Sinn und Verstand und ohne Beteiligung der Öffentlichkeit
Und täglich grüßt das Murmeltier: Anfang September kamen die Chefunterhändlerinnen und Chefunterhändler erneut in Montevideo (Uruguay) zusammen, um einen möglichen Abschluss des EU-Mercosur-Abkommens weiter voran zu treiben. Es ist nun schon die 35. Handelsrunde, und noch immer dreht sich alles um den Export von Autos und Milchprodukten aus Europa in den Mercosur-Raum oder um die Einfuhren von Rindfleisch nach Europa sowie den Schutz von geographischen Angaben auf Lebensmitteln. Viele technische Fragen sind noch offen, beispielsweise wie sich die 99.000 Tonnen umfassende Rindfleischquote auf Brasilien, Argentinien, Uruguay und Paraguay aufteilt.
- 23. Mai 2018
Konferenz im Europäischen Parlament „Eine Gemeinsame Agrarpolitik für Kleinlandwirte und Bürger“
Letzte Woche habe ich zusammen mit La Via Campesina, der Vertretung der Kleinbauern in Europa sowie dem Abgeordneten Eric Andrieu, S&D aus Frankreich und Lidia Senra, Abgeordnete der GUE (Linken) aus Spanien zu einer Konferenz zur Zukunft der GAP geladen. Die Resonanz war groß. Insgesamt haben ca. 200 Bäuerinnen und Bauern aus Deutschland, Österreich, Frankreich, Italien, Spanien und Portugal sowie interessiertes Fachpublikum die Debatteverfolgt.
Der Appellder Kleinbauern war deutlich. Es muss etwas getan werden, damit die Diversität in der Landwirtschaftnicht weiter verloren geht. Die Europäische Kommission könne jetzt die Weichen hierfür stellen und Kriterien zur Erhaltung von Biodiversität definieren, die Produktion von qualitativ hochwertigen Produkten ausreichend honorieren.
Weitere Information:
Videoaufzeichnung der Konferenz (Auswahl der Sprache möglich)
- 25. April 2018
Bericht vom 19.04.18: Die deutsche Fleischindustrie vernichtet die Wälder Südamerikas: Wo bleibt die Verantwortung der Supermarktketten und Händler?
„Wäre „Entwaldung“ ein Land, wäre es der drittgrößte Emittent – gleich nach den USA und China“ – wie die deutsche Fleischindustrie die Wälder Südamerikas vernichtet und was dagegen getan werden muss
Am 19. April 2018 diskutierten Vertreter*innen der Industrie, Wissenschaft, Politik und NGO’s in Berlin wie die Abholzung von nativen Wäldern in Lateinamerika durch den Soja-Anbau gestoppt werden kann und muss.
- 14. März 2018
Slowfood-Interview zu den Mercosur-Verhandlungen
Slow Food DeutschlandSlow Food Deutschland Freihandelsabkommen: Vier Fragen an Martin Häusling (MEP) zu den Mercosur-Verhandlungen
14.3.2018 – Martin Häusling, agrarpolitischer Sprecher der Fraktion Die Grünen/EFA im Europaparlament, kritisiert die nach Art von Geheimverhandlungen zwischen den südamerikanischen Merscosur-Staaten und der EU geführten Gespräche über ein Freihandelsabkommen als "skandalöses Mysterium". Der paraguayanische Außenminister spreche öffentlich von einem baldigen Abschluss der Verhandlungen, die europäische Öffentlichkeit wisse von nichts. Slow Food Deutschland hat ihn zu dem neuen Abkommen befragt.
Slow Food Deutschland: Um welche Art des Freihandelsabkommens handelt es sich bei Mercosur? Ist es in Hinsicht auf Fragen des Verbraucherschutzes und dem Lebensmittelbereich mit Abkommen wie TTIP und CETA vergleichbar?
Martin Häusling: EU-Mercosur wäre der größte Deal, den die EU je abgeschlossen hat. Die Mercosur-Länder exportieren 6 mal so viel wie Kanada. Insofern hat das MercosurAbkommen einen viel größeren Umfang als zum Beispiel Ceta. Hinsichtlich des Verbraucherschutzes sind – genau wie bei Ceta – die sogenannten nichttarifären Handelshemmnisse der Knackpunkt. Dazu gehören Normen und Standards im Bereich Gesundheits-, Verbraucher- und Umweltschutz, beispielsweise ein Importverbot von hormonbelastetem Fleisch oder die Kennzeichnung von gentechnisch veränderten Lebensmitteln. Genau diese nichttarifären Handelshemmnisse haben die WTO-Verhandlungen immer wieder scheitern lassen.
- 27. Oktober 2017
Brasilienreise: Soja und Eukalyptus statt Artenvielfalt - Brasilien opfert seine Savannen der Agrarindustrie
Vom 26.Oktober bis 4. November 2017 war ich im Nord- und Südosten Brasiliens unterwegs, um mir einen eigenen Eindruck über die Folgen eines massiv auf Export setzendes Agrarmodell für Menschen und Umwelt bedeuten. Die Folgen sind katastrophal: Für Soja-, Mais- sowie Eukalyptus- und Zuckerrohrplantagen wird der Cerrado, eine einmalige und artenreiche Savanne gerodet, um Tierfutter für Europas Mastschweine oder Sprit und Heizpellets für Europas Hunger nach sogenannter „nachwachsender Energie“ zu befriedigen.
Mit Unterstützung der Heinrich-Böll-Stiftung Brasilien habe ich aber auch agrarökologische Projekte besucht, die dieser agrarindustriellen Zerstörung die Stirn bieten. Für die laufenden Mercosur-Verhandlungen muss klar sein: Eine solche rücksichtlose Politik darf Europa weder dulden noch unterstützen!
mehr Informationen: Interview zur und Programm der Reise, Kleine Landeskunde Brasilien
Terminhinweis: 23.11. - Gesprächsabend zur Reise "Nicht die Bohne wert? Brasiliens Sojaboom und seine Folgen", Böll-Stiftung Berlin
- 12. Oktober 2017
Diskussion: "Wie Ungleichheit Hunger schafft"
Am 12. Oktober 2017 luden Welthungerhilfe und die KfW gemeinsam zur Vorstellung des Welthunger-Index 2017 zu einer Abendveranstaltung in die Berliner Kalkscheune ein. Ein international besetztes Panel mit TeilnehmerInnen aus der Politik, Zivilgesellschaft und Wissenschaft diskutierte über den Zusammenhang zwischen sozialer Ungleichheit und der Verbreitung des Hungers. Im Vordergrund standen dabei insbesondere greifende Lösungsstrategien und wirkungsvolle Ansätze, um in der Hungerbekämpfung niemanden zurückzulassen.
- 10. Juli 2017
Update Kurzbriefing zu den geplanten Freihandelsabkommen der EU
Hier finden sie Kurzbriefings zu den verschiedenen geplanten Freihandelsabkommen der EU wie TTIP, CETA, JEFTA, Mersosur sowie zur Europäische Bürgerinitiative (EBI) „STOP TTIP und CETA“