Grüne Europagruppe Grüne EFA

Brüssel - Der Europaabgeordnete und agrarpolitische Sprecher der Grünen/EFA, Martin Häusling, warnt die EU-Kommission davor, kurz vor den Europawahlen ein Gentechnik-freundliches Zeichen zu setzen.

„Es wäre ein fatales Signal, wenn die EU-Kommission mit einer Zulassung des Gen-Mais 1507 kurz vor den Wahlen für ein neues Europäisches Parlament den Willen der Bevölkerung ignorieren würde. Es ist nach wie vor völlig klar, dass die breite Mehrheit der Europäer keine Gentechnik im Essen und auf unseren Feldern wünscht. Diesen erklärten Willen der Menschen muss die Kommission berücksichtigen. Andernfalls verspielt sie das Vertrauen.
Auch nach dem Urteil des Europäischen Gerichtshofs vor einem Monat gibt es keine Verpflichtung  für die EU, der vom US-Konzern Pioneer vor zwölf Jahren beantragten Zulassung zum Anbau des Gen-Mais 1507 zu entsprechen. Der EuGH hat lediglich eine Entscheidung verlangt, nicht aber auferlegt, wie diese nun auszusehen hat.
Eine Zulassung dieser Maisvariante ist aus meiner Sicht höchst bedenklich.

Nicht nur, weil der Mais 1507 ein auch für nützliche Schmetterlinge und Nachtfalter  gefährliches Insektizid fortlaufend produziert. Sondern gerade deshalb, weil 1507 auch  gegen den Unkrautkiller Glufosinat immun ist. Zwar gibt Pioneer  vor, diese Resistenz sei lediglich als Erkennungshilfe eingebaut worden, um zu sehen, dass die gentechnische Modifikation zur Insektizid-Erzeugung funktioniert hat. Doch damit ist eben auch die Herbizid-Resistenz gegen ein Gift eingebaut worden, das in der EU auf der Abschussliste steht und dessen Verwendung von 2016 an verboten ist.
Zu allem Überfluss hat die europäische Lebensmittelbehörde Efsa die Auswirkungen dieser Herbizidresistenz  gar nicht erst weiter auf Umweltrisiken überprüft. Auf dieser dünnen Basis einen nach Mon 810 neuen Gen-Mais zuzulassen, verbietet sich von selbst.“