Factsheet: "Nachhaltigkeitslabel - Verbraucherinfo oder Etikettenschwindel?"
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Da sich Verbraucher zunehmend über ihre Auswirkungen auf die Umwelt, das Klima und die Nachhaltigkeit bewusst und besorgt sind, ist der Markt für "grüne" Produkte und Dienstleistungen äußerst attraktiv. Behauptungen von Händlern und Herstellern, dass Produkte oder Dienstleistungen positive oder gar keine Auswirkungen auf die Umwelt haben oder weniger schädlich sind als die ihrer Konkurrenten, sind alltäglich geworden, ebenso wie Bedenken hinsichtlich der Klarheit und Richtigkeit solcher Behauptungen.
87 Prozent der EU-Bürger sind der Ansicht, dass es strengere Regeln für die Berechnung der Umweltauswirkungen und der damit verbundenen Umweltangaben geben sollte. Doch eine von der EU-Kommission in Auftrag
gegeben Studie von 2020 ergab, dass 23 Prozent der bewerteten Produkt-/Dienstleistungs-Webseiten und -Anzeigen mindestens eine potenziell irreführende Angabe enthielten, statt korrekt zu informieren. Eine genauere Auswertung einer Gruppe von 150 der umweltbezogenen Behauptungen ergab sogar, dass 53 Prozent irreführend waren. Die Studie bestätigte die Ergebnisse früherer Arbeiten zu diesem Thema, wonach nur wenige der umweltbezogenen Angaben als zu 100 Prozent mit der Richtlinie über unlautere Geschäftspraktiken in Einklang standen.
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Eine Schlussfolgerung der Autorin der Studie ist, dass unabhängige Zertifizierungssysteme die Klarheit der Angaben erheblich verbessern. Allerdings könne die zunehmende Verbreitung von Systemen, Logos und Labels
die Verbraucher auch verwirren. Einige Hersteller hätten sogar ihre eigenen Logos oder Zertifikate entwickelt, was besonders problematisch sei, vor allem wenn die Hersteller keine ausreichenden Nachweise lieferten. Damit die Zertifizierung funktioniere, müssten gemeinsame Standards eingehalten werden, und die Verbraucher müssten wissen, was sie von bestimmten Logos, Etiketten oder Zertifikaten erwarten können, so die Autorin.
Im Folgenden werden einige bekannte Label bzw. Zertifizierungsansätze vorgestellt, die vornehmlich im landwirtschaftlichen und Ernährungs- Kontext verwendet werden. Außerdem gibt es noch ein Kapitel für den Forstbereich. Die Vergabekriterien sowie die Nachprüfbarkeit und Glaubwürdigkeit werden dabei einer kritischen Betrachtung unterzogen.