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Quelle: https://www.euractiv.de/section/landwirtschaft-und-ernahrung/news/bundesregierung-sucht-loesung-in-der-agrarkrise/

Autorin: Florence Schulz von EurActiv am 2. Dez 2019

 

Nach den anhaltenden Bauernprotesten der letzten Monate haben Bundeskanzlerin Angela Merkel und Agrarministerin Julia Klöckner (CDU) heute zu einem großen Agrargipfel eingeladen. Man wolle wieder stärker mit der Landwirtschaft in den Dialog treten, so die Botschaft.

Angesichts der wachsenden Unzufriedenheit vieler Landwirte debattieren heute am 02. Dezember rund 40 Verbände und Organisatione im Kanzleramt über die geplante Verschärfung von Umweltstandards. Man werde die Landwirte in Zukunft enger in Natur- und Klimaschutzentscheidungen einbeziehen, sagte Bundeskanzlerin Merkel. „Ich glaube, es ist auch eine Chance, dass wir hier heute sitzen, dass es Demonstrationen gibt, dass wir jeden Tag miteinander im Gespräch sind“, fügte Klöckner in ihrer Eröffungsrede hinzu. Für das kommende Jahr kündigte sie eine „Wertschätzungskampage“ für Landwirte an und versprach Dialog-Veranstaltungen mit Landwirten.

Dass keine Natur- und Tierschutzorganisationen, sondern nur landwirtschaftliche Vertreter eingeladen sind, sei als Signal an die Bauern zu verstehen, erklärt der Experte für Agrarpolitik beim BUND, Christian Rehmer: „Ich glaube, der Gipfel dient primär dazu, der Agrarseite zu signalisieren: Wir haben euch nicht aus dem Blick verloren.“ Deutlichere Kritik kommt vom agrarpolitischen Sprecher der Grünen im EU-Parlament, Martin Häusling: „Mit den üblichen Protagonisten des Bauernverbands redet die Regierung ständig. Denn viele CDU-Abgeordnete, die im Agrarausschuss sitzen, sind gleichzeitig Bauernverbandsfunktionäre.“