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Die EU macht den Weg frei - für die Übernahme des US-Saatgutherstellers Monsanto durch den Chemiekonzern Bayer. Das bestätigte Marghrete Vestager, die in der EU-Kommission für Wettbewerb zuständig ist.

Von: Karin Bensch   Stand: 21.03.2018

Die Europäische Union hat die Übernahme des US-Biotechnologieunternehmens Monsanto durch den Bayer-Konzern genehmigt. Allerdings erlaubt die EU-Kommission den Deal nur unter Auflagen. Und die sehen so aus: Der Chemiekonzern Bayer soll einen Teil seines Geschäfts im Wert von mehr als sechs Milliarden Dollar verkaufen. Überschneidungen zwischen Bayer und Monsanto in den Bereichen Saatgut und Pflanzenschutzmittel müssten beseitigt werden. Bekannt ist, dass BASF das Gemüsesaatgut-Geschäft von Bayer übernehmen will. Auch diesem Verkauf muss die EU-Kommission noch zustimmen. Bayer darf Monsanto nur dann übernehmen, wenn wir das Verkaufspaket an BASF geprüft und genehmigt haben, sagte EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager.

Strenge Auflagen

Anfangs habe es Bedenken gegeben, dass durch eine solche Übernahme, Wettbewerb und Forschung auf dem europäischen Markt und weltweit in Gefahr seien. Bayer will Monsanto für umgerechnet rund 51 Milliarden Euro kaufen. Der Leverkusener Konzern würde damit zum weltweit größten Anbieter von Saatgut und Pestiziden werden. Durch unsere strengen Auflagen für die Übernahme konnten die Zweifel bezüglich des Wettbewerbs ausgeräumt werden, sagte Vestager.

Kritik von den Grünen

Kritiker warnen dagegen vor einer zu großen Marktmacht des neuen Agrarriesen. Hinzu kommt für sie, dass das US-Unternehmen Monsanto neben dem umstrittenen Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat auch gentechnisch veränderte Pflanzen herstellt. Dass die EU-Kommission, die Fusion von Bayer und Monsanto erlaubt hat, ist fatal, meint der Grünen-Europaabgeordnete Martin Häusling. Am schlimmsten findet er die Entscheidung mit Blick auf den zukünftigen Verkauf von Saatgut.

"Bayer hat ja ganz gezielt Monsanto übernommen, weil Monsanto einer der größten Saatgutproduzenten ist. Und das wird in Zukunft viele Veränderungen in der Landwirtschaft mit sich bringen, wenn nur noch die großen Chemiekonzerne bestimmen, was die Landwirte dann säen, was für Mittel sie einsetzen."
Martin Häusling, Europaabgeordnete, Grüne

Auch, wenn die EU heute den Verkauf von Monsanto an Bayer unter Auflagen erlaubt hat - die Zustimmung der US-Behörden, die steht noch aus.

https://www.br.de/nachrichten/eu-kommission-erlaubt-uebernahme-von-monsanto-durch-bayer-100.html

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