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 - Die Hoffnungen auf einen Weltnaturvertrag zum Schutz der Artenvielfalt sind groß!

Bei der Weltnaturschutzkonferenz (COP-15), die ab heute in Montreal stattfindet, stehen einige große Entscheidungen aus, die für die Zukunft der Artenvielfalt von großer Bedeutung sein werden. Martin Häusling, agrarpolitischer Sprecher der Grünen im Europäischen Parlament und Mitglied im Umwelt- und Gesundheitsausschuss des Europäischen Parlaments, kommentiert:

„Wir befinden uns in einer beispielslosen Abwärtsspirale - den Verlust der Arten müssen wir unbedingt stoppen!  Ein Richtungswechsel hin zum Schutz der Artenvielfalt ist überfällig. Dafür braucht es eine Einigung zu einem gemeinsamen Weltnaturvertrag aber auch einen gesamtgesellschaftlichen Wandel.

Um die Biodiversität zu erhalten und zu regenerieren, müssen die Art und Weise der Lebensmittelproduktion, des Konsums und der Handelspolitik geändert werden. Die Landwirtschaft spielt eine Schlüsselrolle bei der Erhaltung der Artenvielfalt. Es ist essentiell, dass politisch die richtigen Anreize gesetzt werden. Jedes Jahr fließen jährlich rund 540 Milliarden US-Dollar aus den Industrieländern an öffentlichen Subventionen in die Landwirtschaft. Mit diesem Geld kann die Natur erhalten und geschützt, aber auch zerstört werden. Hier müssen die Schwerpunkte richtig gesetzt werden Wir brauchen mehr Lebensräume für Tiere und Pflanzen durch mehr Ökolandbau und größere Flächen für Natur wie zum Beispiel durch Streuobstwiesen. Außerdem müssen wir den Eintrag von Pestiziden und chemisch- synthetischem Stickstoff in die Böden verringern und stattdessen mehr stickstofffixierende Leguminosen in die Fruchtfolgen integrieren – wir haben genügend Stickstoff in der Luft. Die Herausforderungen in Bezug auf den Artenschutz sind enorm. Und die Hoffnungen und Erwartungen in Bezug auf die COP 15 ebenso. Jetzt geht es darum, dass die Verhandlerinnen und Verhandler in Montreal konstruktiv zusammenarbeiten. Wir brauchen einen Weltnaturvertrag zum Schutz der Artenvielfalt – und dessen Umsetzung - dringend!“

Hintergrund:
Laut dem Weltbiodiversitätsrat (IPBES, XVI) sind weltweit circa 1 Millionen Tier- und Pflanzenarten vom Aussterben bedroht. Die Hauptursachen für das Artensterben und die Zerstörung der Lebensräume sind aber schon lange klar: Monokulturen, fehlende Brachflächen, der Einsatz von Pestiziden, Verdichtungen der Böden und die Düngemittel der konventionellen Landwirtschaft.

Martin Häusling zu Biodiversität: https://martin-haeusling.eu/suche.html?searchword=Biodiversit%C3%A4t&searchphrase=all

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