Grüne Europagruppe Grüne EFA

Das Europäische Parlament stimmt der Farm-to-Fork-Strategie der EU-Kommission mit deutlicher Mehrheit (452 Dafür-Stimmen, 170 Gegenstimmen und 76 Enthaltungen) zu. Martin Häusling, agrarpolitischer Sprecher der Grünen/EFA im Europäischen Parlament und Mitglied im Umweltausschuss, kommentiert:

„Die erfolgreiche Abstimmung am Dienstagabend markiert einen bedeutsamen Schritt für die Wende in der Landwirtschaft und den Beitrag der Landwirte im Kampf gegen Klimawandel und Artenschwund. Die Kernelemente der Strategie, dem landwirtschaftlichen Teil des europäischen Green Deals, werden nun zum Maßstab: 50 Prozent weniger Pestizide, 25 Prozent weniger Dünger, 50 Prozent weniger Antibiotika und ein Anteil des Öko-Landbaus von 25 Prozent, und das alles bis 2030. Dieser Leitfaden ist so ehrgeizig wie unabweisbar notwendig.
Die klare Botschaft wird von nun an unser politisches und praktisches Handeln begleiten. Der Schritt zu einer umweltverträglichen Landwirtschaft, die Luft, Wasser, Boden schont, die dem fatalen Artenschwund ein Ende bereitet und unsere Gesundheit schützt, wird Standard. Das ist ein gewaltiges Zeichen. Versuche der Agrarindustrie und der mit ihr gemeinsame Sache machenden Bauernverbände, sind damit gescheitert. Ihr Lobbyeinsatz für ein unbeirrtes, gedanken- und respektloses Weiter-so löst sich in Luft auf.
Der Zustimmung des Parlaments muss nun rasch ein konsequentes Handeln der Kommission folgen. Damit ihre eigene Strategie ein Erfolg wird, muss die Kommission so schnell wie möglich ein Gesetz vorlegen, um die Vorgaben umzusetzen. Ich appelliere an die Kommission, den „Turbo“ einzulegen und keine Zeit bei der Realisierung zu verplempern. Denn das Ziel, das Paket bis 2030 umzusetzen, ist ehrgeizig. Es gibt zu ihm aber angesichts der akuten Probleme keine Alternative. Es dürfen also keinesfalls die üblichen zwei Jahre vergehen, bis ein entsprechendes Gesetz auf dem Tisch liegt.
Die Landwirtschaft muss ihren Beitrag zum Klimaschutz leisten. Und sie ist nach wie vor einer der Hauptverursacher für Artenschwund und Gewässerverschmutzung, und zwar zuhause in Bächen und Grundwasser und draußen auf See, denn dort landen überschüssige Nitrate und Phosphate und führen zu enormen Umweltproblemen. Wer sich angesichts dieser Lage gegen Veränderung sperrt, der trägt nicht nur Mitschuld an unablässig steigenden Temperaturen, sondern blendet aus, dass ihn als Landwirt diese Folgen höchst selbst treffen werden.“

Das namentliche Abstimmungsergebnis finden Sie hier.

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