Offener Brief an Bundesverband praktizierender Tierärzte (BpT) - Antibiotika-Kampagne des bpt verunsichert Tierhalter*innen
Mit einem offenen Brief an den Bundesverband praktizierender Tierärzte (bpt) auf die gestern gestartete und an Tierhalter gerichtete Unterschriftenkampagne reagierte Martin Häusling, agrarpolitischer Sprecher der Grünen/EFA im Europäischen Parlament und Mitglied im Umweltausschuss:
„Da die vom Bundesverband praktizierender Tierärzte (bpt) gestartet Unterschriftenkampagne und eine vom bpt ausdrücklich empfohlene Online-Petition zu einer großen Verunsicherung vor allem bei Haustierhaltern führte, habe ich das bpt-Präsidium in einem Brief aufgefordert, die unsachlichen Behauptungen zu korrigieren. Mit diesem Aufruf instrumentalisiert der bpt die Ängste von Kleintierhaltern und Hobbytierhaltern um weiterhin seine Geschäftspraktiken in der Landwirtschaft nicht ändern zu müssen.
Mit der anstehenden Abstimmung wollen die Ausschussmehrheiten den Einsatz von Reserveantibiotika in der Tiermast begrenzen, also in Ställen der Massentierhaltung. Es geht nicht um Tiere in Einzelhaltung, wie dies fälscherweise in dem Aufruf des bpt dargestellt wird.
Der Auftrag des Parlamentes an die Europäische Kommission lautet, den seit Jahren auf viel zu hohem Niveau verabreichten Mengen an Reserveantibiotika wirksame Grenzen zu setzen und klare Regelungen zu formulieren, die Einzeltierbehandlung erlaubt und Massenbehandlung stark einschränkt. Daher ergeht die Forderung an die EU-Kommission, den Einsatz von Reserveantibiotika in der Tiermast zu regulieren. Weder die Einzeltierbehandlung und schon gar nicht sind Haustiere von diesem Beschluss betroffen!“
Mehr Informationen:
FR-Gastbeitrag Martin Häusling vom 02.08.21
ENVI-Einspruch gegen Kommissionsvorlage, angenommen am 13.07.21