Grüne Europagruppe Grüne EFA

Brüssel, 17. Mai 2020 - Die Grünen/EFA fordern Bundesarbeitsminister Hubertus Heil auf, sich für einen EU-weiten Vorstoß für die Bekämpfung der Missstände in der Landwirtschaft und auf Schlachthöfen in der Europäischen Union einzusetzen. Der Arbeitsminister hat seine Strategie zur Verbesserung der Lage auf deutschen Schlachthöfen für morgen (Montag, 18. Mai) angekündigt. Die Bundesregierung muss die miserablen Arbeitsbedingungen auf europäischen Schlachthöfen und in der Landwirtschaft oben auf ihre Agenda für die deutsche Ratspräsidentschaft setzen, eine gewichtige Rolle sollte der Europäischen Arbeitsbehörde zukommen.

Martin Häusling, agrarpolitischer Sprecher der Grünen/EFA-Fraktion, kommentiert:

„Die Corona-Krise bringt die desaströse Lage der Arbeiterinnen und Arbeiter in der Landwirtschaft und auf den Schlachthöfen an die Oberfläche. Hungerlöhne und unter unwürdigen hygienischen Bedingungen eingepferchte Menschen sind eine Schande, die Arbeitsbedingungen reine Ausbeutung. Die Europäische Kommission muss das Ausnutzen von Saisonarbeitskräften auf den Feldern und Hilfsarbeitskräften in der Fleischindustrie stoppen und einheitlich hohe Standards für Unterbringung, Arbeitsbedingungen und Verträge festlegen. Es muss ein Ende haben, dass Arbeiterinnen und Arbeiter auf unseren Feldern und in den Schlachthöfen den Preis für Billigfleisch mit unwürdigen Arbeitsbedingungen zahlen.“

Terry Reintke, sozialpolitische Sprecherin der Grünen/EFA-Fraktion, kommentiert:

„Die katastrophale Lage der Arbeiterinnen und Arbeiter in Landwirtschaft und Fleischindustrie schreit nach restriktiven Schritten zum Schutz der Menschen. Die Europäische Arbeitsbehörde muss eine EU-weite Strategie zur Bekämpfung der Missstände vorlegen, miserable Arbeitsbedingungen verstärkt europaweit überprüfen und Verstöße sanktionieren. Die Menschen dürfen nicht durchs Raster fallen, weil sie nicht in ihrem Herkunftsland arbeiten. Katastrophale Zustände enden nicht an der deutschen Grenze. Bundesarbeitsminister Hubertus Heil muss einen Vorstoß für besseren grenzübergreifenden Austausch der Behörden und harte Strafen bei Nichtachtung der Regeln vorlegen. Die Bundesregierung muss die miserablen Arbeitsbedingungen in europäischen Schlachthöfen oben auf die Agenda der deutschen Ratspräsidentschaft setzen.“

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