Grüne Europagruppe Grüne EFA

Zur Dürre-Notlage in der Landwirtschaft:
Nicht nur über Geld reden, sondern auch über Klima-Anpassungsstrategien!

Zum heutigen Spitzentreffen von Bund und Ländern in Berlin anlässlich der Auswirkungen der derzeitigen Dürre auf die Landwirtschaft kommentiert Martin Häusling, agrarpolitischer Sprecher der Grünen und Mitglied im Umweltausschuss des Europäischen Parlaments:

„Hilfe für die Landwirtschaft ist ohne Frage dringend nötig, aber nicht überall und in jedem Betrieb. Man muss schon genauer hinschauen, welche Bauern in Existenznot gekommen sind, bevor man Milliarden ausschüttet. Es ist falsch, jetzt Geld über das Land zu streuen wie es der Bauernverband fordert, sondern gezielte Nothilfe ist nötig. Klar ist die Situation ist in vielen Regionen Deutschlands so dramatisch wie seit langem nicht mehr.

Jetzt schlägt der Klimawandel voll durch und die Landwirtschaft ist natürlich einer der Bereiche, die am stärksten Opfer des Klimawandels, aber auch Mitverursacher ist. Aber zugleich hat es manche Regionen fast gar nicht betroffen. Die Situation kann sich von einem Dorf zum nächsten sehr stark unterscheiden. Daher muss genau geschaut werden, wo Geld nötig und wie langfristig mehr für Klimaschutz getan werden kann.

In größter Existenznot sind aktuell vor allem die Milchviehbetriebe in den Grünlandregionen, weil da seit Wochen nichts mehr wächst. Mit den Folgen der ausbleibenden Grasernte werden diese Betriebe bis ins nächste Jahr hinein mit den Auswirkungen zu kämpfen haben werden. Die einfachste Methode wäre einen Solidaritätszuschlag für Milch zu erheben. Sonst haben wir in Kürze ein weiteres Höfesterben in der Milchviehwirtschaft und die Kühe in der Wurst.

Neben dieser akuten Nothilfe muss über langfristige Strategien nachgedacht werden. Die Landwirtschaft kann nicht so weitermachen wie bisher, sondern muss zukünftig klimafreundlich wirtschaften. Dieser Teil der Agrarförderung muss endlich stärker auf europäischer Ebene angegangen werden. Da ist fachlich Redebedarf über die Klima-Anpassungsstrategien der verschiedenen Anbaumethoden. Hier bietet die nachhaltige, sprich ökologische, Landwirtschaft ganz eindeutig das beste Vorbild.“