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Die Europäische Kommission hat heute Nachmittag ihre EU-Plastikstrategie veröffentlicht. Martin Häusling, agrarpolitischer Sprecher der Grünen und Mitglied des Umweltausschusses des Europäischen Parlaments, kommentiert

„Die inflationäre Verwendung von Plastik ist zunehmend mehr Fluch als Segen. Meerestiere mit Plastik im Magen sind ein Armutszeugnis unserer Wegwerfgesellschaft. Es ist begrüßenswert, dass die Europäische Kommission mit ihrer Strategie das Plastikproblem jetzt endlich angehen will und Einweg-Verpackungen wie Plastikflaschen und Plastikbecher reduzieren will. Sicher nicht ganz zufällig, dass diese Strategie nach dem chinesischen Importverbot für europäische Plastikabfälle kommt. Unseren Plastikmüll einfach auszulagern, wird künftig schwieriger sein. Wichtig ist nun, dass klare und nachvollziehbare Reduktionsziele vorgelegt und auch entsprechend umgesetzt werden.
Die Reduktion, die Wiederverwendung und das Recycling von Plastik sind essentielle Schritte um die schädlichen Umweltauswirkungen der Plastikherstellung und -verwendung zu reduzieren, und es ist gut, dass die Plastikstrategie diese in den Fokus nimmt. Die Europäische Kommission versäumt es aber, auch das Problem der Schadstoffbelastung von Plastik zu adressieren. Die gesundheitsgefährdenden Zusatz- oder Inhaltsstoffen von Plastikartikeln hätten dringend angepackt gehört. Flammenverzögerungsmittel, Weichmacher, Polycarbonate aus Bisphenol A und viele andere gelangen bei der Verbrennung bzw. der Zersetzung des Plastiks in Luft, Boden und Wasser und schädigen Natur und Gesundheit. Hier muss dringend nachgebessert werden um das Plastikproblem im Sinne der Kreislaufwirtschaft umfassend angehen zu können“.

Weitere Informationen:
ZDF Mo.Ma: https://www.zdf.de/nachrichten/zdf-morgenmagazin/plastikmuell-116.html

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