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Das Europäische Parlament hat heute über die Einbeziehung von Treibhausgasen aus Land-und Forstwirtschaft in die europäische Klimapolitik abgestimmt: Uneinigkeit herrschte bis zuletzt darüber, wie genau die Klimawirkungen der Forstwirtschaft erfasst werden sollen; der EP-Beschluss stimmt darin nicht mit der Position der Grünen überein[1]. Martin Häusling, agrarpolitischer Sprecher der Grünen und Mitglied im Umweltausschuss des Europäischen Parlaments kommentiert:

"Klimaschutz geht uns alle an, alle Produktionszweige müssen dazu beitragen, klimaschädigende Gase zu vermeiden bzw. zu verringern. Von daher ist es richtig, dass mit dem heute abgestimmten Verordnungsentwurf auch die Treibhausgasemissionen aus Landnutzung, Landnutzungsänderung und Forstwirtschaft (LULUCF) in die Europäische Klima- und Energiepolitik einbezogen werden. Die Landwirtschaft ist für etwa 10% aller in der EU ausgestoßenen Klimagase verantwortlich. Nur wenn die Emissionen, die durch Landnutzung entstehen erfasst und in der Folge reduziert werden, ist es möglich, unseren Teil des Pariser Klimaabkommens zu erfüllen.
Die Art der Landnutzung entscheidet darüber, ob das Klima geschädigt oder geschützt wird: mit der richtigen Grasland- und ökologischen Landbewirtschaftung kann Kohlenstoff im Boden gespeichert werden, statt in die Atmosphäre abgegeben zu werden. Die zukünftige Marschrichtung sollte also klar sein: mehr Unterstützung für ökologische und klimaschonend arbeitende land- und forstwirtschaftliche Betriebe. Auch Moore müssen aufgrund ihrer besonderen Bedeutung als CO2-Speicher geschützt und erhalten werden."

Weitere Informationen:
Redebeitrag von Martin Häusling in der Debatte im Europäischen Parlament
Briefing und Hintergrundpapier zu Landwirtschaft und Klimawandel (LULUCF)  

[1] Die Mehrheit des Europäischen Parlaments sprach sich - entgegen der Meinung der Grünen - dafür aus, dass nicht explizit eine Reduzierung der Holzschlag-Intensität in die Verordnung aufgenommen wird. Im Kern geht es darum, dass nachhaltige Forstwirtschaft einen höheren Beitrag zur CO2-Speicherung leistet als Baumplantagen, die z.B. für die Papierindustrie genutzt werden.

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