Grüne Europagruppe Grüne EFA

Frankfurter Rundschau - Von Stephan Börnecke

Die Vorboten zeigten sich im Herbst 2014: Das Ende der ohnehin kaum ein Jahr währenden Hoch-Preis-Phase für Milch kam näher und ging in einen Tiefflug über. Statt bis zu 40 Cent für den Liter gibt es seither nur noch zwischen 26 und allenfalls 30 Cent. "Vermutlich", meint der Agrarwissenschaftler Onno Poppinga, "hätte das Einbrechen der Erzeugerpreise bereits einige Monate früher eingesetzt und wäre noch stärker ausgefallen, wenn nicht zahlreiche Milchviehbetriebe versucht hätten, die Milcherzeugung zu bremsen." Gleichwie: Die Krise, deren Ende nicht absehbar ist - weil der russische Markt versperrt ist, die Hoffnung China trügt, die europäischen Bauern nach Aufhebung der Quote immer mehr melken und obendrein Länder wie Neuseeland oder die USA die Märkte fluten -, wird dauerhafte Folgen für die Milchbauern haben.

Schon zuletzt hatten erheblich mehr Milch- als Ackerbauern ihren Job an den Nagel gehängt. Nun droht ein Schub. Das jedenfalls deutete der schleswig-holsteinische Landwirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) am Rande der Grünen Woche in Berlin an: Noch gibt es keine neuen Zahlen, das Wirtschaftsjahr endet erst am 30. Juni, doch kann die Zahl der gestrandeten, weil finanziell in den Ruin getriebenen Milchviehhöfe 2015 womöglich auf über zehn Prozent steigen. Hält die Milch-Krise an, dann würde sich damit die Zahl der Bauern nicht mehr alle 20 Jahre halbieren - sondern alle fünf. Die Milchbauern stehen mit dem Rücken zur Wand: "Viele wissen nicht, wie sie die Kredite bedienen sollen, die sie bei der letzten Milchkrise aufgenommen haben," sagt der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft, Martin Schulz. Drei Milchkrisen in acht Jahren - das packen viele nicht mehr.

Damit nimmt der Strukturwandel in der Landwirtschaft insgesamt wieder Fahrt auf. Er lag vorläufigen Zahlen zufolge 2015 bei 2,3 Prozent, im Jahr zuvor war es nur ein Prozent. 2013 wiederum hatten vier Prozent der Landwirte aufgegeben, und im Schnitt der weiter zurückliegenden Jahre waren es etwa drei Prozent. Heute gibt es noch 280 000 Höfe mit mehr als fünf Hektar in Deutschland, 1999 waren es noch 400 000 und 1970 noch fast 1,1 Millionen. Nur ein Beispiel: Europaweit hat in den vergangenen Jahren die Hälfte der Schweinebauern die Produktion aufgegeben - doch die Menge erzeugten Fleischs bleib gleich oder, in Deutschland etwa, stieg sogar an.

Nicht nur die Nebenerwerbs- und Kleinbauern lassen den Traktor in der Garage, auch Großbetriebe geraten ins Straucheln: Wer aber heute weniger als 50 Hektar unterm Pflug hat, der ist, falls er seinen besonderen Weg etwa der Direktvermarktung noch nicht gefunden hat, fast zum Scheitern verurteilt. Es wächst nur noch die Gruppe der Landwirte, die mehr als 100 Hektar beackern, besonders aber die, die zur Gruppe der mehr als 200 Hektar großen Höfe gehören. Da gab es zuletzt ein Plus von sieben Prozent.

Die Großen wachsen, die Kleinen weichen: Die Diskrepanz im Wachstum hängt offenbar trotz des Paradigmenwechsels, wonach in der EU früher die Produkte, heute die Flächen bezuschusst werden, ganz eng mit der europäischen Subventionspolitik zusammen. Schon in dem legendären, 1985 erschienenen Buch "Die subventionierte Unvernunft" wies der Frankfurter Agrarwissenschaftler Hermann Priebe nach, dass die EU-Subventionspolitik schon immer nur einer Gruppe von Bauern half: den Großbetrieben.

"Das hält bis heute an", sagt der Europaabgeordnete Martin Häusling (Grüne). So zahlt Deutschland zwar infolge der letzten Agrarreform 2013 für die ersten 46 Hektar einen Aufschlag von 50 bis 80 Euro. Doch Deutschland hat eine andere wichtige Möglichkeit der Reform zur Beendigung der Unwucht nicht mitgemacht: Die Zahlungen werden nach oben hin nicht gekappt. Egal um wie viel Hektar es geht, es gibt 280 Euro je Hektar. Ergo: "Wer viel hat, bekommt noch mehr. Kleine Betriebe bekommen Almosen, große Millionen", sagt Häusling. Profiteure sind danach vor allem die ostdeutschen Betriebe, auf denen dann mit finanziellem Rückenwind aus Brüssel doppelt so viel verdient wird wie im kleinstrukturierten Hessen. Poppinga rechnet das im am Donnerstag publizierten Kritischen Agrarbericht 2016 vor: So bekommt die zahlenmäßig immer noch starke Gruppe der Höfe mit 20 bis 50 Hektar je Arbeitskraft und Jahr einen Scheck aus Brüssel in Höhe von 8143 Euro (Ökos bekommen 9440 Euro). Bei den Großbetrieben mit mehr als 1000 Hektar aber ist es mit 22 466 Euro fast das Dreifache, wobei auch hier (die wenigen in dieser Gruppe befindlichen) Öko-Höfe mit 50 000 Euro je Mann sogar mehr als das Fünffache aus Brüssel bekommen.

Mit einer "Grundsicherung für das Jahreseinkommen der Landwirte", meint er, "lässt sich das keinesfalls in Übereinstimmung bringen". Stattdessen lasse die EU eine "krasse Begünstigung der flächenstarken Betriebe" zu. Wachstum findet also nicht nur statt, weil der Landwirt angesichts eines Milchpreises, der sich in 30 Jahren nur minimal verändert hat, von 15 Kühen nicht mehr leben kann. Sondern auch, weil die Höhe der Zuschüsse stark von der Betriebsgröße abhängt.

Damit liegt auch nahe, wem es leichter fällt, mit technologischen Entwicklungen Schritt zu halten. Melkroboter, GPS-gesteuerte Traktoren, automatisierte Fütterung, Mähdrescher, die den Hektar nicht in fünf, sondern in einer Stunde ernten, Maschinen, die in einem Arbeitsgang eggen und säen: "Ein Ergebnis der technologischen Entwicklung ist die Massenproduktion und deren oberstes Prinzip: die möglichst vollständige Automatisierung der von Menschenhand ausgeführten Arbeitsschritte", schreiben die Wissenschaftler Thomas Hentschel und Theodor Fock im Kritischen Agrarbericht. Wer nicht mithalten kann, wer kein Geld für Investitionen in Maschinen und Gebäude hat, der scheidet aus.

Mit dem agrarindustriellen Wachstum der Betriebe aber wachsen die Probleme beim Tierschutz, bei der Nährstoffversorgung der Böden, bei der Vergiftung des Grundwassers mit Pestiziden, beim Schutz der biologischen Vielfalt, aber auch bei der Arbeitssituation der Menschen auf den Betrieben.

Und ökonomisch? Auch Wachstumsbetrieben fällt es immer schwerer, sich auf die ständig schwankenden und in der Tendenz eher sinkenden Erzeugerpreise einzustellen. Wachstum ist auch in der Landwirtschaft kein Indikator mehr für Wohlstand.

Denn Wachstum ist eine Kapitalfrage geworden. Die Arbeitsplätze in der Milch- oder Fleischerzeugung sind extrem teuer. Da ist in einem Milchbetrieb pro Arbeitskraft rasch eine halbe Million Euro Kapital gebunden. Wachsen kann also nur, wer auch ans Kapital kommt. Wachstum aber ist gebunden an Sicherheiten: Mit 20 Hektar Land kommt der Bauer dann nicht weit, da winken die Banken ab. Die Alternative kann darin liegen, sich entweder von Fremdinvestoren oder von den Abnehmern wie Molkereien und Schlachtbetrieben mit Investments helfen zu lassen. Damit entstehen Abhängigkeiten, die das Ende des freien Bauern sind.

"Bauer Willi", der anonyme Kolumnist des Fachblatts Topagrar, weiß um diese Gefahr: Wählt der Landwirt "Wachstum, begebe er sich ins Hamsterrad, in Abhängigkeiten", ob von der Bank oder vom abnehmenden Unternehmen. Wählt er "Weichen", dann empfinde er "persönliches Scheitern", obwohl die Entscheidung unternehmerisch klug gewesen sein mag. Bauer Willi wählte mit seinem Sohn eine dritte Lösung: "Wir gehen den kurzen Weg", der Erzeuger beliefert nun den Verbraucher direkt, "und schaffen so das Vertrauen in unsere Arbeit."

Die großen ostdeutschen Höfe profitieren von der Förderpolitik

Ihren 90. Geburtstag feiert die Internationale Grüne Woche in Berlin ab dem heutigen Freitag. Bis 24. Januar bekommen die mehr als 400 000 erwarteten Fach- und Privatbesucher 1660 Aussteller aus 65 Ländern zu sehen. Die Messe ist laut Veranstalter die weltweit bedeutendste Leistungsschau zu den Themen Landwirtschaft, Lebensmittel und Gartenbau. Mit Marokko präsentiert sich erstmals ein außereuopäisches Partnerland. Ein weiterer Themenschwerpunkt ist das deutsche Reinheitsgebot, dessen Verordnung sich im April zum 500. Mal jährt. Flankiert wird die Grüne Woche vom Global Forum for Food and Agriculture (GFFA), zu dem 70 Landwirtschaftsminister erwartet werden. Eines der Themen: die Russland-Sanktionen der EU wegen der Ukraine-Krise. Moskau hatte darauf mit Importverboten für westliche Agrarprodukte reagiert. afp

Das Sterben vor allem kleiner und mittlerer Agrarbetriebe beschleunigt sich wieder

Video

Podcast

Tagesgespräch mit Martin Häusling (Grüne): Artensterben mindestens so schlimm wie Klimawandel
aus der Sendung vom Fr., 27.10.2023 18:05 Uhr, SWR2 Aktuell, SWR2 , Jenny Beyen

https://www.swr.de/swr2/leben-und-gesellschaft/martin-haeusling-gruene-artensterben-mindestens-so-schlimm-wie-klimawandel-100.html

 230305 Weltspiegel Getreide Spekulation


Weltweit: Die Zockerei mit Getreidepreisen | WDR für Das Erste

An der Hauptstraße nach Nouakchott sitzt sie und siebt Weizen aus dem Sand – jeden Tag. Was hier liegt, weht der Wind von den LKW. Fatimetou ist eine von vielen Frauen, die so ihren Unterhalt bestreiten. In einem Land, in dem Lebensmittelkosten den Großteil des Einkommens ausmachen, ist jedes Weizenkorn wertvoll. Auch Fatimetou merkt, dass alles plötzlich mehr kostet. Warum aber und wer dahinter steckt, das wisse sie nicht, sagt sie.

Mauretanien ist abhängig von Getreide aus dem Ausland. Wenn die Lieferungen ausbleiben, dann steigt der Preis. Aber das ist nur ein Teil des Problems. Denn eigentlich wird weltweit genug Weizen produziert. Doch der Rohstoff ist zum Spekulationsobjekt geworden.
Getreide – ein Spekulationsgeschäft

Paris. Hier sitzt die wichtigste Handelsbörse für Weizen in Europa: Euronext. Neben der Rohstoffbörse in Chicago die weltweit größte und wichtigste. Ein Teil der Ernte wird hier gehandelt: Dabei sichern Getreidehändler ihre millionenschweren Weizen-Lieferungen mit Termingeschäften ab, sogenannten Futures.

Lange vor der Ernte verkaufen Landwirte ihre Ware und garantieren die Lieferung einer bestimmten Menge. Händler kaufen für einen fixen Preis und übernehmen so das Risiko einer schlechten Ernte. Steigt der Preis in der Zeit bis zum Fälligkeitstermin, profitiert der Investor. Sinkt er, erhalten die Landwirte dennoch den vereinbarten Preis – eine Art Versicherung. Und normalerweise ein Win-Win-Geschäft für alle Seiten. In Krisenzeiten aber setzen Investoren und Spekulanten auf stark steigende Kurse und treiben mit Milliardensummen den Preis in Rekordhöhen.

Zu diesem Ergebnis kommt die Investigativ-Journalistin Margot Gibbs. Mit einem internationalen Team hat sie Daten analysiert, um zu verstehen, warum sich der Weizenpreis bei Kriegsbeginn innerhalb weniger Wochen verdoppelte. Offenbar pumpten Investoren große Mengen Geld in den Markt. Aber wer? Die meisten Käufer blieben anonym. Lediglich für zwei börsengehandelte Fonds, sogenannte ETFs, konnte Gibbs‘ Team massive Investitionen nachweisen.

"Wir haben herausgefunden, dass die beiden größten Agrar-ETFs in den ersten vier Monaten 2022 für 1,2 Mrd. Dollar Weizen-Futures gekauft haben – verglichen mit 197 Millionen für das gesamte Jahr 2021. Das war sehr auffällig", erzählt die Investigativ-Journalistin. Dass innerhalb kürzester Zeit viel Geld in die Märkte fließt, ließ sich zuvor bereits bei der Finanzkrise und der Schuldenkrise beobachten. Das Problem: Danach sank der Preis nie wieder ganz auf Vor-Krisen-Niveau. Mit drastischen Folgen für die betroffenen Länder. Im Sommer 2022 verschärfte sich die Lage in Mauretanien dramatisch.
Eingriff zwingend notwendig

Mamadou Sall ist verantwortlich für die Lebensmittel-Beschaffung beim World Food Programme. Hunderttausende sind vom Hunger bedroht. Hier gibt es Probleme mit dem Nachschub. Aber nicht, weil der Weizen fehlt, sondern das Geld. Die Auswirkungen von Krieg und überhöhten Weltmarktpreisen – so sehen sie aus: "Die größte Herausforderung ist, dass wir mit den Spenden, die wir bekommen, immer weniger Hilfsgüter einkaufen können. Für das Geld, mit dem wir früher 100 Tonnen Weizen bezahlen konnten, bekommen wir bei den derzeitigen Preisen nur noch fünfzig Tonnen. Und die Auswirkungen für die Hilfsbedürftigen sind massiv."

Um genau solche Fehlentwicklungen künftig zu verhindern, gab es bereits nach der letzten Ernährungskrise 2011 Rufe nach staatlicher Regulierung. "Eine ganze Reihe von Leuten hat sich zu Wort gemeldet, einige sogar aus der Branche und sagten: Dieser Markt ist kaputt. Er folgt kaum noch den Grundsätzen von Angebot und Nachfrage. Er ist eine reine Wettbude", sagt Margot Gibbs. Doch sämtliche Regulierungsversuche verliefen weitgehend im Sande.

Im Haushaltsausschuss des EU-Parlamentes saß auch damals schon Martin Häusling. Er kann sich noch gut an die Debatten der vergangenen Jahre erinnern. Die Diskussion war am gleichen Punkt wie heute. Für den gelernten Bio-Landwirt sind deshalb auch die Forderungen noch die gleichen wie damals. "Wir müssen als erstes eine Spekulations-Bremse einziehen, wenn wir merken, da wird offensichtlich darauf spekuliert, dass der Preis steigt. Da muss die Politik eingreifen können und den Preis müssen wir dämpfen."
Große Konzerne mit zu viel Macht

Doch das Problem reicht tiefer. Ein Grund für die Einladung zur Spekulation in Krisenzeiten liegt in der globalen Marktkonzentration: Fünf internationale Agrarkonzerne teilen sich untereinander drei Viertel des Welthandels an Agrarrohstoffen. Es sind die sogenannten ABCD-Konzerne: Archer Daniels Midland, Bunge, Cargill und Louis Dreyfus. Zusammen mit dem chinesischen Agrargigant Cofco bilden sie die "Big Five", die Großen Fünf. Wie viele Millionen Tonnen Weizen in ihren Lagern wartet, ist Geschäftsgeheimnis. Zu einer Veröffentlichung sind sie nicht verpflichtet. Eine Einladung für Spekulanten.

"Ja, wir müssen uns überlegen, wie wir die Macht sozusagen von diesen großen Konzernen auch ein Stück weit eindämmen. Dass wir sehen, dass die nicht das ganze Geschäft übernehmen, sondern dass wir zum Beispiel auch dafür sorgen, größere Reserven in staatlicher Hand zu haben", sagt Martin Häusling.

Passiert nichts, dann bleibt der lebenswichtige Rohstoff Weizen Spekulationsobjekt und Druckmittel im politischen Poker: Nach dem Getreideabkommen zwischen Russland und der Ukraine fiel der Weizenpreis. Doch in wenigen Tagen läuft das Abkommen aus. "Die Gefahr ist, wenn das Getreideabkommen nicht verlängert wird, dann stehen wir tatsächlich wieder vor der Frage: Wie kommt das ukrainische Getreide auf die Märkte? Und dazu haben wir noch das Problem, dass irgendeine Handelsroute geschlossen ist, die Spekulationen anfangen und der Getreidepreise durch die Decke geht", erklärt Häusling weiter.

Doch selbst wenn weiterhin ukrainische Weizenschiffe ablegen können, die nächste globale Krise wird kommen – ob Krieg, Naturkatastrophen, Epidemien – und mit ihr die Spekulation.

Autor:innen: Tatjana Mischke / Martin Herzog

Stand: 05.03.2023 19:12 Uhr

230213 action against NewGMO

13.02.2023 #global2000 #lebensmittelsicherheit
Über 420.000 Menschen fordern europaweit: Neue Gentechnik (NGT) in Lebensmitteln auch weiterhin regulieren und kennzeichnen. #ichooseGMOfree - Mit unserem Essen spielt man nicht!

Strenge Risikoprüfung und Kennzeichnung für #NeueGentechnik sichern! Volle Unterstützung für unsere Kolleg:innen, die in Brüssel die Petition, inkl. unserer #PickerlDrauf-Unterschriften, an die Europäische Kommission überreichen!

Eine breites Bündnis von mehr als 50 Organisationen aus 17 EU-Mitgliedstaaten hat eine Petition an die Europäische Kommission gerichtet, in der wir fordern, dass Neue Gentechnik-Pflanzen auch reguliert und gekennzeichnet bleiben.

Danke an alle, die sich hinter unsere Forderungen gestellt haben und sich für die Wahlfreiheit der Bäuerinnen und Bauern und Konsument:innen einsetzen!

Pressemitteilungen